www.andreasstrasse.de

Die virtuelle Welt ist kein Ersatz für die reale Welt. Digitale Angebote können Erlebnisse und Begegnungen in der analogen Welt aber wunderbar ergänzen. Und sie können Menschen an Orte bringen, an denen sie aus unterschiedlichen Gründen gerade nicht sein können.

Erfurt und die ›Andreasstraße‹ virtuell erleben

›Andreasstraße digital‹ ist eine interaktive Webseite für alle, die sich für die Geschichte der Stadt Erfurt und das Areal der Andreasstraße zu DDR-Zeiten interessieren und sich diese im Internet selbst erschließen wollen. Entweder in Kombination mit einem Besuch in unserer Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße oder auch unabhängig davon.

Unsere Gedenk- und Bildungsstätte befindet sich in einer früheren Untersuchungshaftanstalt, die zu DDR-Zeiten sowohl vom Ministerium für Staatssicherheit als auch von der Volkspolizei genutzt wurde. Zusammen mit der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit und dem Bezirksgericht am Domplatz bildet sie das historische Areal Andreasstraße.

›Andreasstraße digital‹ bereitet Sie auf den Besuch dieses historisch sehr besonderen Ortes vor und speziell auch auf unsere Dauerausstellung ›HAFT | DIKTATUR | REVOLUTION: Thüringen 1949 – 1989‹. Aber sie ergänzt unsere Ausstellung auch und ermöglicht Ihnen, sich während oder nach einem Ausstellungsbesuch tiefer mit dem bereits Erfahrenen zu beschäftigen.

DDR-Geschichte interaktiv erleben und verstehen

›Andreasstraße digital‹ erzählt Geschichte und Geschichten – mit Hilfe von Texten, historischen Fotos, Karten, Audios und Videos. Die interaktive Webseite gibt Antworten auf Fragen wie:
• Zu DDR-Zeiten war Erfurt ›Bezirksstadt‹. Welche Bedeutung hatte das für die Stadt, ihre Infrastruktur und die Bürger*innen?
• Warum war die Andreasstraße beides: ein Ort der Unterdrückung und ein Ort der Befreiung?
• Wer wurde in der Andreasstraße inhaftiert und warum?
• Wie sah der Alltag der politischen Häftlinge aus?
• Wie erinnern sich ehemalige politische Häftlinge und Akteur*innen der Friedlichen Revolution an die Andreasstraße zu DDR-Zeiten?


Wissenschaft und Wissen für alle

Mit ›Andreasstraße digital‹ versuchen wir einmal mehr Brücken zu schlagen zwischen der Welt der Wissenschaft und der Lebensrealität der Menschen. Das heißt: Wir bereiten historisches Wissen und biographische Erfahrungen verständlich auf und bringen sie zu den Menschen. In diesem Fall über das Internet. 2023 wurde das Projekt mit dem DigAMus-Award, in der Kategorie ›Website oder Onlineausstellung‹ ausgezeichnet. Der DigAMus-Award wird jährlich von Verantwortlichen in der Kulturbranche in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund verliehen, um digitalen Projekten in Museen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Digitaler Lernort für den Schulunterricht in 3 Modulen

Unser digitaler Lernort für den Schulunterricht ist ein Teil von ›Andreasstraße digital‹. Er bietet:
• Eine kurze Geschichte der DDR – erzählt als interaktiver Comic (circa 20 Minuten)
• Rundgang Andreasstraße kompakt – zur Vorbereitung eines Besuchs der Gedenk- und Bildungsstätte und zur optimalen Nutzung des Gesamtangebots von Andreasstraße digital (circa 20 Minuten)
• Fragebogen: Welches Bild habe ich von der DDR – im Vergleich zu anderen jungen Menschen? (circa 10 Minuten)

Das Projekt ›Andreasstraße digital‹ haben wir im Rahmen des Forschungsverbundes ›Diktaturerfahrung und Transformation‹ umgesetzt. Finanziert wurde der Forschungsverbund vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Thüringer Staatskanzlei. Umgesetzt wurde das Projekt von mobyDok GmbH, insbesondere von Mike Plitt. Die Zeichnungen stammen vom Atelier Hurra. Jens-Uwe Grau (retroscope.com) war für die Gestaltung, Programmierung und die technischen Feinheiten der Seite verantwortlich.

›Andreasstraße digital‹ gibt es in deutscher und englischer Sprache. Die interaktive Webseite funktioniert auf allen digitalen Endgeräten mit Zugang zum Internet.

Sie haben Fragen zu ›Andreasstrasse digital‹?

Ihr Ansprechpartner
Friedemann Bausdorf
bausdorf@stiftung-ettersberg.de
T +49 (0)361 219212 – 13

»›Andreasstrasse digital‹ setzt neue Maßstäbe in der Aufarbeitungslandschaft. Mit solchen interaktiven Angeboten erreichen wir eine breitere Öffentlichkeit. Die Nutzer*innen der Plattform können praktisch aktiv in die Vergangenheit und in die deutsche Diktaturgeschichte eintauchen. Angebote wie ›andreasstrasse.de‹ schaffen aber auch für die Wissenschaft ganz neue Möglichkeiten. Wer noch vor wenigen Jahren zum Beispiel wissen wollte, wie viele Frauen in den 1980er Jahren in Stasi-Haft saßen, musste mühsam Karteikarten auszählen. Jetzt bekommt er diese Information dank digitaler Datenaufarbeitung per Knopfdruck.«

Dr. Stefan Donth ist Leiter des Zeitzeugenarchivs der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und stellvertretender Sprecher des Forschungsverbundes ›Landschaften der Verfolgung‹.
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